Verschiedene Studien und Umfragen haben ergeben, dass etwa 5% der Gesamtbevölkerung einen dauerhaften (chronischen) Tinnitus haben. Die Erfahrung aus der Versorgung von betroffenen zeigt, dass Tinnitus Patienten oftmals auch einen Hörverlust haben. Oft wird der Tinnitus mit Hörgeräten sogar gelindert. Auch die Wahrnehmung des Ohrgeräusches unterscheidet sich stark. Für manche ist es nur ein leises klingeln, für andere so laut wie ein reissender Fluss.
Was genau ist eigentlich ein Tinnitus?
Der Begriff Tinnitus stammt aus dem lateinischen und bedeutet Klingeln. Viele Tinnitus betroffene beschreiben Ihr Ohrgeräusch auch als Klingeln. Es ist aber nicht immer nur ein Klingeln oder Pfeifen. Ein Tinnitus kann auch als Klopfen, Brummen, Summen oder Rauschen auftreten.
Jeder empfindet sein Ohrgeräusch etwas anders. Ein Tinnitus kann dauerhaft, also chronisch sein, oder kommen und gehen. Auch die Intensität kann, häufig auch Abhängig vom Stresspegel, schwanken. Der Tinnitus erscheint also mal lauter, mal leiser.
Ursachen für Tinnitus
Ein Tinnitus kann sich bei jedem Menschen entwickeln unabhängig vom Alter. Wer sich oft Lärm ausgesetzt hat, ist jedoch besonders gefährdet.
Lärm, Medikamente oder das Alter sind häufige Gründe und Auslöser für Ohrgeräusche.
Nach einem lauten Konzert, oder der Arbeit mit der Kettensäge im Garten ohne geeigneten Gehörschutz, nimmt man oft ein Pfeifen in den Ohren wahr. Normalerweise verschwinden diese Geräusche nach kurzer Zeit von selbst. Manchmal kann ein Tinnitus auch ohne einen direkt erkennbaren Grund auftreten, verschwindet für gewöhnlich aber auch wieder nach wenigen Minuten.
Bleibt ein Tinnitus über eine längere Zeit hörbar spricht man von einem akuten Tinnitus. Von einem chronischen Tinnitus spricht man erst, wenn der Tinnitus auch nach etwa drei Monaten noch nicht wieder verschwunden ist.
Tinnitus und Hörverlust
Durch einen Hörverlust werden die Signale die an das Gehirn weitergeleitet werden beeinträchtigt. Die Theorie: Das Gehirn erhält weniger Informationen und versucht oftmals die fehlenden Informationen selbst auszugleichen. Abgesehen davon, dass das Hören, Zuhören und Verstehen erheblich mehr Anstrengung erfordert, kann durch die fehlende Information eine Fehlfunktion im Hörnerv ausgelöst werden. Es entsteht ein Tinnitus.
Hörgeräte bei Tinnitus?
Bei den meisten Betroffenen sind die Beschwerden eher gering und es gibt keine Beeinträchtigung im Alltag. Man muss lernen sich mit dem Tinnitus zu arrangieren.
Bei wenigen Betroffenen ist der Tinnitus so stark, dass die Lebensqualität erheblich leidet, denn der Tinnitus kann zu Anspannung, Gereiztheit, Frustration, Störung der Konzentration und des Schlafes führen. Hier ist Handlungsbedarf!
Mit Hörgeräten mit spezieller Tinnitusfunktion, kann hier Linderung schaffen. Vereinbaren Sie Ihre unverbindliche Beratung mit uns.
Das Smartphone als Therapiemethode
Ob chronisch, oder Akut, intensiv oder gering – ganz gleich wie Sie Ihren Hörverlust erleben, es gibt Möglichkeiten Ihre Symptome selbständig zu behandeln. Das Zauberwort in den meisten Fällen heißt Ruhe und Ablenkung. Hören Sie aktiv Musik, lassen Sie die Gedanken schweifen, oder versuchen Sie zu meditieren. Dabei können Sie unterschiedliche Apps die es oftmals gratis in den App-Stores herunterzuladen gibt, verwenden.
Die Firma ReSound bietet die Resound Relief App über die verschiedene Entspannungsübungen und Klangtherapien beinhaltet. Um diese App zu nutzen müssen Sie kein Hörgeräteträger sein, Sie können einfach einen Kopfhörer oder Lautsprecher benutzen.
Mit Ihrem Bluetooth fähigen Hörgeräten können Sie die App auch direkt mit Ihren Hörsystemen nutzen. So kann der Tinnitus mit Hörgeräten behandelt und oftmals gelindert werden.
Ein individuell angepasstes Hörgerät kann bei Tinnitus Linderung verschaffen. Lass Sie sich unverbindlich beraten und vereinbaren Sie gleich Ihren persönlichen Beratungstermin
10 Tipps zum Umgang mit Tinnitus
1. Umgeben Sie sich mit anderen Geräuschen
Wer sich zum Beispiel morgens von leiser Musik oder Meeresklängen wecken lässt, hört nicht als erstes am Tag auf seinen Tinnitus.
2. Bleiben Sie aktiv
Ziehen Sie sich nicht zurück, sondern widmen Sie sich Dingen, die Ihnen gut tun. Gönnen Sie sich eine Massage, gehen Sie ins Theater, Kino oder Museum.
3. Meiden Sie Stille
Vollkommene Stille gibt Ihrem Tinnitus zu viel Raum. Schaffen Sie sich einen angenehmen akustischen Hintergrund, ggf. auch durch Tinnitus Noiser.
4. Bauen Sie Stress ab
Yoga, Tai Chi und andere Entspannungstrainings können dabei helfen den Stresspegel zu senken.
5. Erholsamer Schalf
Entspannen Sie schon vor dem schlafen gehen, z.B. in der Badewanne. Gehen Sie erst ins Bett wenn Sie müde sind. Schaffen Sie optimale und Schlafbedingungen in Ihrem Schlafzimmer. Ideal wäre ein abgedunkelter Raum mit einer Temperatur zwischen 16 und 18° Celsius.
6. Scheuen Sie sich nicht vor therapeutischer Unterstützung
Experten können Sie unterstützen Ihren Stresspegel der auch durch den Tinnitus ausgelöst wird zu reduzieren. Kognitive Verhaltenstherapien helfen Ihnen Bewältigungsstrategien zu erlernen.
7. Nutzen Sie bei Hörverlust die Vorteile Ihres Hörsystems
Durch ein Hörgerät wird das Gehirn wieder mit nahezu vollständigen Höreindrücken versorgt. Das kann es leichter machen den Tinnitus zu "überhören".
8. Suchen Sie Kontakt zu anderen Betroffenen
Tinnitus ist mittlerweile eine "Volkskrankheit". Viele Betroffene tauschen sich untereinander in Selbsthilfegruppen und Interessenverbände aus.
9. Lernen Sie neu zu hören
Hören Sie z.B. bewusst auf die Klänge der Natur oder genießen Sie Songs Ihrer Lieblingsband.
10. Bewahren Sie Ruhe!
Nicht jeder Tinnitus verschwindet wieder. Man kann allerdings sehr gut lernen das quälende Geräusch zu überhören und uneingeschränkt den Alltag bestreiten.